13.01.2023  Getyourdrive

Aktuelle E-Mobilitäts-Trends: Getyourdrive blickt im Gespräch mit Nils Ohldag auf die Zukunft von E-Autos

Hamburg, 13. Januar 2023 – Die Anforderungen an die Elektrofahrzeuge steigen. Die Entwicklung bei E-Autos schreitet rapide voran, das bringt neue Trends mit sich. An einigen Punkten gibt es dafür sicherlich noch Nachholbedarf. Konstantin Klein, Gründer und Geschäftsführer von Getyourdrive blickt im Gespräch mit Nils Ohldag, Fuhrparkleiter eines Hamburger Medienunternehmens sowie Berater für Elektrifizierung, auf den momentanen Stand der Elektromobilität.

 

Vehicle-to-device-Funktion

Ein interessanter Trend ist die sogenannte Vehicle-to-device-Funktion. Nils Ohldag stellt das Konzept an einem MG ZS vor: Mithilfe eines Kabels kann im Grunde so ziemlich jedes Elektrogerät angeschlossen werden – vom Minikühlschrank für das Festival bis hin zum heimischen Rasenmäher oder eine Kaffeemaschine für einen schönen Kaffee zum Sonnenaufgang am Strand. „Diesen Trend findet man vor allem bei asiatischen Herstellern, wie der Shanghai Automotive Industry Corporation, zu der MG gehört. Aber auch Hyundai und KIA verfolgen dieses Konzept“, erklärt Ohldag. Deutsche Hersteller sind hier noch zurückhaltend.

 


Vehicle-to-load-Funktion

Weitaus interessanter wird es aber bei der Vehicle-to-load-Funktion. Hier fungiert der Wagen als Ladesäule, es lässt sich ein weiteres Elektrofahrzeug zum Laden über den Typ 2 Stecker anschließen und mit Fahrstrom versorgen. Das Batteriemanagementsystem lässt eine Entladung bis maximal 20 Prozent der Akkukapazität zu. So ist immer gewährleistet, dass die nächste Ladestation erreicht wird. Hier zählen Ford, Kia und Hyundai zu den Vorreitern.

 

Vevicle-to-grid-Funktion

Vehicle-to-grid ist der nächste Schritt hin zum bidirektionalen Laden. In diesem Fall wird der Auto-Akku dann tatsächlich dafür genutzt, um Wohnungen und Häuser mit Strom zu versorgen. Und der Akku kann dann auch als Speicher zum „netzdienlichen“ Laden herhalten und somit im großen Maßstab einen Beitrag zur Netzstabilität leisten. Dies kann etwa dann geschehen, wenn gerade kein Solarstrom zur Verfügung steht. Da Speicher sehr teuer sind, kann das E-Auto diese Funktion übernehmen. Auch hier finden wir diese Technik eher bei den asiatischen Herstellern, obwohl zumindest der VW Konzern von dieser Technik schon gehört hat und sie auch in späteren Modellen anbieten möchte. Der neue Volvo EX90 und der Polestar 3 wollen zum Marktstart Ende 2023 diese Technik schon am Bord haben.


Das Konzept ist in Deutschland noch nicht richtig angekommen, da hier ebenfalls noch das nötige Verständnis fehlt. Aber auch Reglementierungen, Richtlinien und Normen müssen in Deutschland noch eingeführt werden. Sobald dies jedoch erfolgt ist, steht dem vielfältigen Nutzen des Auto-Akkus nichts mehr im Wege. Wenn beispielsweise von den etwa 48.000.000 zugelassenen Pkws in Deutschland 30.000.000 Stromer wären, hätte das Land einen signifikanten Zwischenspeicher für Strom aus Photovoltaik und Windkraft.

Anforderungen an die Fahrzeuge steigen

Die Anforderungen, die Unternehmen und Privatpersonen an Elektroautos stellen, steigen. Ein besonders wichtiges Merkmal ist die Reichweite. Denn ein Smart hat zwar auf dem Papier eine Reichweite von 150 Kilometer – in der Realität sind es im Sommer aber eher 120, im Winter nur noch 80. Der MG ZS, der dem Smart gerade via Vehicle-to-load Strom gespendet hat, theoretisch eine Reichweite von 400 Kilometer, was im Winter aber auch wieder auf circa 300 sinkt. Für den Alltag mögen solche Reichweiten vielleicht reichen, für Außendienstmitarbeiter kann dies jedoch eng werden.

 

Hier fehlt es noch an Kombis. Mit dem MG 5 ist dieses Jahr das erste E-Fahrzeug in dieser Klasse erschienen, kommendes sollen mit dem Peugeot 308 SW und dem Opel Astra Kombi zwei weitere Modelle auf den Markt kommen. Wobei man auf die Reichweite dann schauen muss, sobald die Fahrzeuge erhältlich sind.

 


Frontladen: Sinnvolle Neuerung

Eine weitere Innovation, die inzwischen häufiger zu sehen ist, ist das Frontladen. Hier sitzt die Ladeklappe vorne, was zwei Vorteile bietet im Vergleich zu der klassischen Position, wie man sie von Benzinern kennt. Zum einen kann man beim High Performance Charging direkt vor die Ladesäule fahren und muss das schwere wassergekühlte Kabel nicht mühsam ums Auto schleppen. Wenn die Ladeklappe sich auf der linken Seite befindet, gibt es ein zusätzliches Problem, muss man immer auf die Straße, um das Kabel anzuschließen. Da das Kabel nicht um das Auto herumgelegt werden, müssen diese dann nicht so lang sein.

 

Preis-Leistungs-Verhältnis muss passen

Elektromobilität bietet neuen, sowie ausländischen Fahrzeugherstellern die Chance, in Deutschland Fuß zu fassen. Dies liegt auch am Preis-Leistungs-Verhältnis. Der oben erwähnte MG ZS kostet in Vollausstattung (u.a. 360-Grad-Kamera, Panoramadach, Leder, animiertes Ambiente, Navigationssystem, Sicherheitsfeatures, Kollisionswarner) 37.000 Euro. Im Vergleich kostet ein VW ID.4 in Vollausstattung gut 60.000 Euro. „Kunden sind bei E-Autos offen für neue Marken. Die Preisfrage ist hier eine sehr wichtige, da können deutsche Hersteller sich noch eine Scheibe abschneiden“, findet Konstantin Klein. Insbesondere, da die Förderung für gewerbliche Kunden wegfällt.

 

Anforderungen sind gestiegen

Da Elektromobilität inzwischen an einem Punkt ist, wo die große Masse angesprochen wird, steigt der Anspruch. Während in den Innovator und First Movement Phasen Kunden Dinge wie schlechte Spaltmaße noch eher entschuldigen, da das Produkt noch neu und cool ist, müssen Fahrzeuge nun überzeugen. E-Autos müssen genauso gut funktionieren und genauso gut verarbeitet sein wie alle anderen Autos. Sonst wird es wieder ein Benziner.

 

Über Getyourdrive

Der Mobilitätsdienstleister Getyourdrive wurde 2018 von Konstantin Klein (Geschäftsführer), Philip Kneissler und Ralf Knaier in Hamburg gegründet. Getyourdrive steht für nachhaltige Unternehmensmobilität und ermöglicht es mittelständischen Firmenkunden, moderne Mobilitätskonzepte zu realisieren. Neben Fuhrparkmanagement und der Transformation zur Elektromobilität bietet Getyourdrive flexible Lösungen wie das Auto-Abo, das Mobilitätsbudget oder Dienstradleasing an. Dabei legt Getyourdrive den Fokus auf Beratung, Nachhaltigkeit und ganzheitliche Mobilitätskonzepte für die Reduzierung von Kosten und CO2-Emissionen sowie der Steigerung der Arbeitgeberattraktivität. Weitere Informationen unter getyourdrive.com

 

Pressekontakt Getyourdrive
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