20.10.2021  Miriam

Das kann doch nicht so teuer sein – Felix Müller zum Thema Digitale Fahrzeugüberführung

Konstantin Klein & Felix Müller
Konstantin Klein (l) & Felix Müller (r)

Konstantin Klein, CEO getyourdrive, hat sich mit Felix Müller von der ONLOGIST GmbH zum Interview getroffen. Dabei hat er seinen Gesprächspartner über den Grundstein der Gründung, typische Hürden bei der Überführung von Elektrofahrzeugen und Start-up Wehwehchen ausgefragt. Außerdem haben sich die beiden darüber unterhalten, wie wichtig der Faktor Mensch auch auf einer digitalen Plattform ist.  

 

Als „Smart Solution“ bietet ONLOGIST mit seiner Software eine charmante Lösung für die Fahrzeugüberführung. Dabei stellen Auftraggeber die Überführungsaufträge regional, bundes- und europaweit auf der Online-Plattform ein. Diese können dort von selbstständigen Dienstleistern völlig eigenständig angenommen werden. Dabei läuft alles komplett digital. Von der Auftragsannahme bis zur Auftragsabrechnung. Die Lösung ist als Software-Anwendung via Desktop im Browser und als App verwendbar.  

Konstantin: Moin Felix! Schön, dass du heute bei mir bist.  
 

Felix: Danke für die Einladung. 
 

Konstantin: Ich würde mich gern mit dir über unsere Zusammenarbeit unterhalten, die wir gerade mit getyourdrive und Onlogist gestartet haben. Ihr habt auf dem Überführungsmarkt eine super Erfolgsstory hingelegt. Mich interessiert, wie es bei euch gestartet ist. Wie kam es zu der Idee die Plattform zu bauen, welches Problem wolltet ihr lösen und wie funktioniert die Plattform? 
 

Felix: Ich freue mich auch, dass wir gemeinsam starten. Wie sind wir zu Onlogist gekommen? Onlogist ist 2014 aus einer Fragestellung geboren. Jeder kennt es: Autovermieter, Einwegmieten und am Ende bekommt man noch mal eine extra Quittung, weil das Auto an einem anderen Flughafen abgegeben wurde. Das kann doch nicht so teuer sein. Einfach gefragt, die Antwort: es ist so kompliziert Dienstleister zu finden, es ist so teuer, die Abwicklung ist so schwierig. Also das ganze Handling einer Überführungsfahrt. Wir dachten, das muss doch besser gehen. Das war der Grundstein für Onlogist. Und so haben wir dann einen Marktplatzt, ein gesamtes Ökosystem, rund um die Fahrzeuglogistik als Softwaredienstleister geschaffen. 

 

Konstantin: Da habt ihr mit eurer Software und Plattform eine tolle Lösung, mit der ihr ein wirkliches Problem löst. Ein ähnliches Problem war auch der Grundstein, warum wir getyourdrive gegründet haben. Wir lösen für den Kunden das Problem, das richtige Fahrzeug und das richtige Angebot zu finden. Als Plattform ist es natürlich wichtig, alles rund um das Fahrzeugleasing digital zu lösen. Daher suchen wir uns bei getyourdrive unsere Partner, die ebenfalls einen digitalen Background haben, auch sehr sorgfältig aus. Als Plattform und Dienstleister seid ihr wie wir natürlich auch in der Pflicht einen gewissen Qualitätsstandard liefern zu müssen. Wie stellt ihr das sicher auf eurer Plattform? 

 

Felix: Dadurch, dass wir ein Softwareanbieter sind, stellen wir eine gesamte Struktur zur Verfügung, damit die Qualität gewährleistet wird. Auf der einen Seite haben wir die Software mit einer gewissen Qualität. Auf der anderen Seite haben wir die Überführungs- und Transferfahrten als solche mit denen wir euch als unser Kunde Möglichkeiten an die Hand geben, die Qualität selbst hochzuhalten. Dahinter stecken dann zum Beispiel automatisierte Prüfprozesse, Tracking, oder die Möglichkeit Online-Tutorial und eine Schulungs-Academy aufzubauen. Das heißt ihr könnt eure eigenen Anforderungen digital abbilden und die jeweiligen Dienstleister müssen sich dann mit diesen Themen befassen und dadurch ihre Qualifikation nachweisen. Wir geben euch eine komplette Infrastruktur, damit ihr die Qualität auf das Level heben könnt, welches ihr für eure Kunden benötigt.  

 

Konstantin: Das ist sehr gut gedacht. Wie macht ihr das mit neuen Dienstleistern, die ihr auf eurer Plattform neu aufnehmt? Wie instruiert ihr die, dass die den Qualitätsstandard leisten können? 

 

 

Felix: Alle Dienstleister müssen einen Registrierungsprozess durchlaufen. Zur Verifizierung brauchen sie eine ID-Now-Identifikation und müssen bestimmte Dokumente hinterlegen. Dazu zählt unter anderem ein polizeiliches Führungszeugnis. Das sind die Basics. Danach gibt es einen mehrstufigen Freigabeprozess. Das heißt die ersten zwei Fahrten müssen erfolgreich durchgeführt sein, bevor sie weitere durchführen können. Das Ganze wächst also organisch. 

 

Konstantin: Wie läuft bei euch die Akquise nach neuen Dienstleistern? Kommen die auf euch zu oder seid ihr aktiv in der Suche nach neuen Dienstleistern? 

 

Felix: Beides. Wir sind mittlerweile in Deutschland bekannt in der Branche. Das heißt, alle großen Fahrdienstunternehmen mit angestellten Fahrern sind bei uns registriert. Die Freelancer, die zusätzlich auf der Plattform sind, die werden entweder weiterempfohlen oder wir holen sie durch unser Marketing. Wir betreiben aktiv Marketing auf Facebook, LinkedIn usw., schalten Stellenanzeigen und versuchen deutschlandweit die Fahrerabdeckung immer zu gewährleisten. Wenn wir irgendwo auf der Deutschlandkarte einen weißen Fleck sehen, wird genau dort auch aktiv Marketing betrieben. So können wir für unsere Kunden eine 100%ige Abdeckung von Dienstleistungsressourcen gewährleisten. 

 

Konstantin: Wunderbar. Das heißt, ihr holt euch auch stetig Feedback von Kunden und Dienstleistern ein, verarbeitet dieses und verbessert an den richtigen Stellen euer Produkt. Bei getyourdrive machen wir das tatsächlich genauso. Wir wollen uns auch immer weiterentwickeln und haben viel vor in der nächsten Zeit.  Wir wollen das Mobilitätsmanagement vereinfachen, alles digital darstellen und legen ja auch schon jetzt den Fokus auf Elektromobilität. Wir haben eine klare Vision. Ich nehme stark an, die habt ihr auch. Was können wir bei oder von Onlogist in den nächsten Jahren noch erwarten. Wie habt ihr vor den Markt weiterhin zu verbessern?  

 

Felix: Wie jedes Unternehmen, wollen auch wir natürlich wachsen. Wir sind bereits europaweit tätig. Vor allem bei Europa-Rückholtouren und Fahrten mit langen Distanzen nach Deutschland. Aber noch nicht explizit in den Märkten. Noch in diesem Jahr gehen wir im europäischen Ausland in die verschiedenen Märkte und erweitern unser Produkt dort. Das ist das eine. Das andere ist die Funktionserweiterung. Bald launchen wir noch einen Web-Shop, bei dem auch kleine Auftraggeber und Privatkunden mit nur wenigen Fahrten im Monat einen Auftrag platzieren können. Wenn der Kunde sich zum Beispiel in München ein Auto gekauft hat und es gern nach Hamburg überführt haben möchte, kann er das bequem über den Shop beauftragen. Die Zahlung erfolgt genauso bequem einfach per Kreditkarte.  

 

Konstantin: Wie ist das mit dem Ausland geplant? International zu werden hört sich immer erstmal einfach an. Es ist ja eine tolle Voraussetzung, wenn man das vorhandene System einfach übernehmen kann. Aber welchen Hürden seht ihr euch entgegen bei der Internationalisierung? 

 

Felix: Es ist natürlich bei uns als Plattform ein Henne-Ei-Prinzip. Du musst immer Auftraggeber haben damit die Dienstleister glücklich sind und andersrum. Nur die Software in ein Land zu bringen, das bringt nichts. Das heißt wir suchen uns in den jeweiligen Ländern Kooperationspartner und erste Auftraggeber, sodass wir auch ein nennenswertes Volumen auf dem Marktplatz haben. Dann betreiben wir für die Dienstleister aktiv Akquise. Natürlich gibt es noch regulatorische Unterschiede. Wir werden auch in der Schweiz starten. Das ist natürlich besonders schwierig durch das europäische Ausland. Aber das sind eigentlich die zwei Hauptthemen, die wir jetzt angehen. Ansonsten ist die Plattform ready for EU. Multisprache und alles ist darauf vorbereitet auch in andere Länder zu gehen. 

 

Konstantin: Ich wünsche dir bzw. euch viel Erfolg damit und vielen Dank für die spannenden Antworten heute auf unsere Fragen.  

 

Felix: Danke für deine Einladung. 

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